Wir haben das Ordonnanzrad 05 der Schweizer Armee beflügelt

Die Idee, das gute alte Ordonnanzrad 05 der Schweizer Armee zu „beflügeln“, kam sozusagen beim Radeln. Wie wäre es, einen authentischen Oldtimer, ohne ihn grundsätzlich zu verändern, zum Pedelec* unzugestalten?

Anfang des des 20. Jahrhunderts ging die eidgenössische Militärführung daran, Pferde der Kavallerie durch anspruchslose und langlebige Drahtesel zu ersetzen. Dafür wurde eigens ein echtes Militärrad entwickelt. 1905 wurden die ersten „Militär-Velocipedisten“ mit dem brandneuen „Ordonnanzrad 05″ ausgerüstet. Die Schweizer Liebe für Qualität und Beständigkeit floss in sämtliche Komponenten des Armeevelos ein. Ein solider Stahlrohrrahmen, mit schwarzem Emaillack überzogen, starkes Lenkerrohr, große Pedale, gefederter Kernledersattel, kräftige Kette und ein Gepäckträger mit 80 kg Tragkraft rollen auf 26“-Wulst-Luftreifen daher. Verzögert wurde anfangs nur mit Rücktritt und einer Stempelbremse am Vorderrad; ab 1944 verbesserte eine zusätzliche Böni-Trommelbremse am Hinterrad die Bremswirkung immens.

Die Ingenieure konstruierten 1905 quasi die Quintessenz eines Fahrrades, so dass dieses über 80 Jahre mit nur wenigen Modifikationen produziert wurde. Erst ab 1993 wurde das Ordonnanzrad 05 von seinem etwas zeitgemäßerem Nachfolger, dem Fahrrad 93, abgelöst. Dank der grundsoliden Konstruktion aller Bauteile und der stets hervorragenden Wartung und Pflege im Truppendienst haben etliche der schwarzen Velos die Zeiten gut überstanden.

Wir haben uns nun zur Aufgabe gemacht, die unverwüstlichen Schweizer Alltagsklassiker ins 21. Jahrhundert zu herüber zu retten. Der rasante Siegeszug der E-Bikes hat uns dazu inspiriert, dem rüstigen, aber in deutschen Mittelgebirgslandschaften doch recht schwerfälligen, Ordonnanzrad 05 mittels einem Elektromotor Flügel zu verleihen. Die erste Probefahrt sorgt stets für ein breites Grinsen.

Die alten Velos werden vor der Aufrüstung zum „Ordonnanzrad 2.0“ sorgfältig überprüft, gewartet und gegebenenfalls komplettiert. Ein großer Fundus an original Ersatzteilen macht es möglich. Als Technologiepartner für die elektronischen Pedelec-Komponenten wählten wir E-Bike Solutions aus Heidelberg, einen der deutschen Marktführer für E-Bike-Technik. Denn es war klar, dass an dem kultigen Rad-Klassiker nur robuste und zuverlässige Komponenten verbaut werden durften. Und auch Service und Gewährleistung für die elektrischen Komponenten sind so gesichert.

Wichtig bei der Elektrifizierung: das klassische Erscheinungsbild der Armee-Velos sollte soweit wie möglich erhalten blieben. Der schwarze drehmomentstarke Nabenmotor im Vorderrad fügt sich gut in das Gesamtbild ein. Akku und Kontroller sind unsichtbar in der originalgetreu reproduzierten Rahmentasche aus dickem Leder untergebracht. Statt einem Display gibt es nur einen kleinen Lenkerschalter für die drei Unterstützungsstufen, die das Rad bis zu den gesetzlich vorgegebenen 25 km/h mühelos vorantreiben.

Hier noch einige technische Daten:

  • Puma 250W Vorderrad-Motor 200 U/min in Schwarz mit Drehmomentstütze
  • 9-FET Sensor-Controller, parametrisiert auf Unterspannungsabschaltung: 26V
  • 3-Stufen Schalter 50/75/100%.
  • Tretsensor mit im originalen Kettenblatt integrierten Magneten
  • Hi-Power Lithium-Ionen Akku 36V; 13,8Ah mit BMS, 496 Wh
  • Ladegerät für Li-Mn 10s, 36V, 2,5A

Gesetzliche Gewährleistungsfrist auf alle Pedelec-Komponenten.

Der Kaufpreis inkl. MwSt. und Lieferung frei Haus beträgt 2.950 Euro.
Die Lieferzeit beträgt ca. 3- 4 Wochen.

Falls Sie bereits ein original Ordonnanzrad 05 besitzen, können wir uns gerne um die Elektrifizierung kümmern. Auf Wunsch können wir auch das Nachfolgemodel „Ordonnanzrad 93“ beschaffen und für Sie zum Pedelec aufrüsten. Sprechen Sie uns einfach an.

* Pedelecs sind Elektrofahrräder, die vom Gesetzgeber wie ganz normale Fahrräder behandelt werden. Ein Helm oder eine Betriebserlaubnis sind nicht erforderlich. Damit ein Elektrofahrrad als Pedelec gilt, muss es drei Kriterien erfüllen: Es darf den Fahrer nur unterstützen, wenn dieser in die Pedale tritt, der Motor darf nicht mehr als 250 Watt leisten und darf bis maximal 25 km/h beschleunigen.